Gran Canaria März 2018 - Das Ende vom Anfang ...
Bei mir ist meist der "Anfang vom Ende" einer schönen Zeit - wie etwa ein langer Urlaub - mit unangenehmen Emotionen verbunden. Die letzten Tage vor der Abreise fühle ich etwa Traurigkeit, Wehmütigkeit und Herzensleid ... warum muss diese schöne Zeit jetzt tatsächlich zu Ende gehen? Beim jetzigen Urlaub, den ich für 1 Monat in Gran Canaria zum Radtraining verbringe, erlebte ich diese Emotionen auch schon zu Beginn - und zwar an jedem einzelnen Tag 1 bis 9, der nun schon angebrochen ist. Der Anfang dieses Urlaubs war alles andere als angenehm! Und so freue ich mich auf das hoffentlich nahe Ende dieser Anfangsphase, die mir zwar keine körperliche Kraft gekostet, mich aber mental ganz schön runter gezogen hat. Was ist passiert?
Tag 1: Der Anfang dieses schlechten Starts war ja noch relativ leicht zu nehmen! Mein Eurowings-Flug EW5904 startete in Wien statt um 07:00 erst um 12:30, wegen notwendiger "technischer Checks am Flugzeug" war die Aussage. Darüber hinaus verkündete der Pilot, dass um die 70 Gepäckstücke wieder ausgeladen worden waren, da der Flieger ca. 1,6 Tonnen Übergewicht hatte und so nicht starten konnte. Ich hatte gut 5 Stunden Flugzeit um mir einzureden "meine beiden Koffer sind sicher an Board!". Natürlich waren sie NICHT an Board! Nach einer eher kurzen Wartezeit bei der Gepäcksausgabe (weil kaum Gepäck da war) und einer eher langen Wartezeit - gemeinsam mit ca. 60-70 anderen Leidensgenossen - am Lost & Found Schalter am Flughafen von Gran Canaria kam ich also mit 7 Stunden Verspätung zum Autoverleiher, der mir mitteilte, dass die Reservierung meines Autos bereits storniert worden sei. Wohlgemerkt hatte ich am Vormittag beim Warten auf den Abflug eine email an den Autovermieter geschickt, mit der Bitte, sie mögen meine Buchung aufrecht erhalten, da sich der Flug verzögert. Hat also auch nicht geklappt. Die Farbe meines Venensaftes wurde also immer dunkler! Ein Upgrade auf ein anderes noch verfügbares Modell ist natürlich möglich! Natürlich ... in den sauren Apfel beissen!
So kam ich also statt um 12:00 erst um 21:00 in meinem Bungalow an. Der ist wirklich toll und ich freute mich sehr, den ganzen März hier verbringen zu dürfen!
Tag 2: Eigentlich war geplant, am Freitag gleich eine erste Trainingsfahrt zu machen - nachdem das Rad ja am Vortag hätte zusammengebaut und gecheckt werden können. Nun kein Rad am Vortag und auch Zeit zum Aufbau/Check ... Die Dame am Lost & Found Schalter am Vorabend meinte, es könnte infolge der großen Menge an nicht transportierten Gepäcks wohl nicht garantiert werden, dass es bereits am nächsten Tag geliefert würde. Ich wollte aber so schnell wie möglich trotzdem am Rad sitzen! Was tun? Ich rief Sandra vom Free Motion Bike Center an und reservierte ein Leihrad bis Montag. Nach einer Shopping-Tour bei Free Motion war ich Besitzer neuer Radschuhe und der notwendigsten Radbekleidung sowie weiterer essentieller Utensilien zum Radeln. Das Leihrad konnte ich wieder stornieren, da am Freitag nachmittag nach Rückkehr von der Shopping-Tour mein Fahrrad grad beim Bungalow abgeliefert wurde. Danke für die Flexibilität an Sandra und Free Motion! Die Freude über mein eigenes Rad war groß und die Entscheidung, neue Radausrüstung zu kaufen, war richtig. Denn mein Koffer mit all den anderen Sachen sollte tatsächlich erst am Samstag später Nachmittag geliefert werden.
Tag 3 und 4 waren die Ausnahme beim schlechten Start! Ich machte eine schöne Kaffeefahrt mit den neuen Radklamotten auf der Küstenstraße nach Puerto Mogan und am Sonntag eine sehr lustige und unterhaltsame Tour mit einer Abordnung der Randonneurs Autriche (inklusive des Präsidenten ;-). Nach dem am Samstag abend auch mein 2. Koffer da war und ich am Wochenende bereits 2 schöne Trainings hinter mir hatte, freute ich mich auf eine schöne Zeit ohne weitere Hoppala's ... wenn sich da nicht am Sonntag Abend ein leichtes Halskratzen bemerkbar gemacht hätte ...
Tag 5 und 6: ... ein Halskratzen, das sich Montag früh in fürchterliche Halsschmerzen ausgewachsen hatte! Traurigkeit, Herzensleid und auch Wut (Sekundärgefühl der Ohnmacht hab ich gelernt) stellten sich ein! Warum gerade ich und gerade jetzt? Den ganzen Winter hab ich super trainiert, sogar draußen bei Kälte und Schnee ... ohne Probleme! Wer im Flieger oder gar noch daheim hat mir da seine Bazillen mitgegeben? Eh klar, und dann mit dem fehlenden Gepäck auch 3 Tage ohne meine Immun-Booster, die ich sonst täglich nehme! Super! Im Laufe des Tages fing die Nase zu rinnen an, wie am Sonntag diese kleinen Wasserfälle neben den Serpentinen von Mogan hoch Richtung Soria/Ayacata, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Die Niederschläge der letzten Tage ließen die Staudämme übergehen bzw. wurde vorsorglich Wasser abgelassen, sodass dieses Naturschauspiel über die Bühne gehen konnte. Nix riskieren und 1 bis 2 Tage Ruhe geben, dann wird's schon wieder gehen ... das war der Plan. Ich besorgte mir einige Medikamente, Hals/Nasen-Spray und Zeugs zur Herstellung von "Goldener Milch", die mir 2 Jahre zuvor auch schon bei so einem Infekt gut geholfen hatte - Ingwer und Kurkuma-Pulver. Am Dienstag Abend war das Halsweh deutlich weniger und ich dachte daran, am Mittwoch vielleicht ein gaaanz gemütliche 2h Tour machen zu können.
Tag 7 und 8: Mittwoch früh war ich sehr überrascht, dass ich nach dem vielen Schlaf der letzten beiden Tage nicht noch besser erholt war sondern im Gegenteil sich noch 38° Fieber dazu gesellten. Was ist denn jetzt los ... ?! Echt Sch...! Ich war am Boden zerstört! Ich wollte ja zum Trainieren auf die Insel und nicht deshalb, meine Zeit in einem - zwar schönen - Bungalow im Bett zu verbringen. Und die Zeit verging unermüdlich! Bereits 7 Tage ... 8 Tage und erst 2 Trainings ... das darf nicht sein! Ich war am Verzweifeln und dem Weinen nicht nur nahe ... wirklich! Mit gutem Zureden (telefonisch) meiner lieben Frau, die mir auch sonst viel Trost spendete, gelang es mir, mich wieder zu besinnen und meine Gedanken in eine positive Richtung zu lenken! Ich bin doch auf einer schönen Insel mit warmer Sonne, hab Urlaub von der Arbeit und noch mindestens 3 weitere Wochen vor mir, in denen ich gut trainieren kann. Einfach nichts tun, lesen, was Gutes kochen, auf mich schauen ... wird schon wieder! Bei einem Einkauf hat mich ein "Stoff-Gemüse" so lieb angeschaut, dass ich lächeln musste und ich es als Glücksbringer mit nach Hause nahm! Jedesmal wenn ich auf den Karfiol-Kopf mit Spitznamen "Cauliflo" schau', versetzt mich das in eine positive Stimmung und lässt mich manch widrige Gedanken schnell wieder loswerden! Am Donnerstag war das Fieber - vielleicht wegen der Essig-Patscherln am Vortag - wieder verschwunden und heute ist der
Tag 9, an dem ich mich in der Früh erstmals wieder gut gefühlt habe. Heute hab ich einen Wasch- und Putztag eingelegt - nicht extrem, nur das notwendigste. Das Bettzeug gewaschen, Decken und Polster gelüftet und mit Sonne beschienen. Die schlechte Energie in gute umwandeln ...
Vielleicht geh ich heute abend Essen in mein Lieblingslokal in Meloneras mit Karl, einem der Randonneure, der noch hier ist und mit mir eigentlich gemeinsam trainieren wollte. Morgen früh gibt es dann aufs Neue den Check auf das Ende des unrühmlichen Anfangs meines Aufenthaltes hier.
Tag 1: Der Anfang dieses schlechten Starts war ja noch relativ leicht zu nehmen! Mein Eurowings-Flug EW5904 startete in Wien statt um 07:00 erst um 12:30, wegen notwendiger "technischer Checks am Flugzeug" war die Aussage. Darüber hinaus verkündete der Pilot, dass um die 70 Gepäckstücke wieder ausgeladen worden waren, da der Flieger ca. 1,6 Tonnen Übergewicht hatte und so nicht starten konnte. Ich hatte gut 5 Stunden Flugzeit um mir einzureden "meine beiden Koffer sind sicher an Board!". Natürlich waren sie NICHT an Board! Nach einer eher kurzen Wartezeit bei der Gepäcksausgabe (weil kaum Gepäck da war) und einer eher langen Wartezeit - gemeinsam mit ca. 60-70 anderen Leidensgenossen - am Lost & Found Schalter am Flughafen von Gran Canaria kam ich also mit 7 Stunden Verspätung zum Autoverleiher, der mir mitteilte, dass die Reservierung meines Autos bereits storniert worden sei. Wohlgemerkt hatte ich am Vormittag beim Warten auf den Abflug eine email an den Autovermieter geschickt, mit der Bitte, sie mögen meine Buchung aufrecht erhalten, da sich der Flug verzögert. Hat also auch nicht geklappt. Die Farbe meines Venensaftes wurde also immer dunkler! Ein Upgrade auf ein anderes noch verfügbares Modell ist natürlich möglich! Natürlich ... in den sauren Apfel beissen!
So kam ich also statt um 12:00 erst um 21:00 in meinem Bungalow an. Der ist wirklich toll und ich freute mich sehr, den ganzen März hier verbringen zu dürfen!
Tag 2: Eigentlich war geplant, am Freitag gleich eine erste Trainingsfahrt zu machen - nachdem das Rad ja am Vortag hätte zusammengebaut und gecheckt werden können. Nun kein Rad am Vortag und auch Zeit zum Aufbau/Check ... Die Dame am Lost & Found Schalter am Vorabend meinte, es könnte infolge der großen Menge an nicht transportierten Gepäcks wohl nicht garantiert werden, dass es bereits am nächsten Tag geliefert würde. Ich wollte aber so schnell wie möglich trotzdem am Rad sitzen! Was tun? Ich rief Sandra vom Free Motion Bike Center an und reservierte ein Leihrad bis Montag. Nach einer Shopping-Tour bei Free Motion war ich Besitzer neuer Radschuhe und der notwendigsten Radbekleidung sowie weiterer essentieller Utensilien zum Radeln. Das Leihrad konnte ich wieder stornieren, da am Freitag nachmittag nach Rückkehr von der Shopping-Tour mein Fahrrad grad beim Bungalow abgeliefert wurde. Danke für die Flexibilität an Sandra und Free Motion! Die Freude über mein eigenes Rad war groß und die Entscheidung, neue Radausrüstung zu kaufen, war richtig. Denn mein Koffer mit all den anderen Sachen sollte tatsächlich erst am Samstag später Nachmittag geliefert werden.
Tag 3 und 4 waren die Ausnahme beim schlechten Start! Ich machte eine schöne Kaffeefahrt mit den neuen Radklamotten auf der Küstenstraße nach Puerto Mogan und am Sonntag eine sehr lustige und unterhaltsame Tour mit einer Abordnung der Randonneurs Autriche (inklusive des Präsidenten ;-). Nach dem am Samstag abend auch mein 2. Koffer da war und ich am Wochenende bereits 2 schöne Trainings hinter mir hatte, freute ich mich auf eine schöne Zeit ohne weitere Hoppala's ... wenn sich da nicht am Sonntag Abend ein leichtes Halskratzen bemerkbar gemacht hätte ...
Tag 5 und 6: ... ein Halskratzen, das sich Montag früh in fürchterliche Halsschmerzen ausgewachsen hatte! Traurigkeit, Herzensleid und auch Wut (Sekundärgefühl der Ohnmacht hab ich gelernt) stellten sich ein! Warum gerade ich und gerade jetzt? Den ganzen Winter hab ich super trainiert, sogar draußen bei Kälte und Schnee ... ohne Probleme! Wer im Flieger oder gar noch daheim hat mir da seine Bazillen mitgegeben? Eh klar, und dann mit dem fehlenden Gepäck auch 3 Tage ohne meine Immun-Booster, die ich sonst täglich nehme! Super! Im Laufe des Tages fing die Nase zu rinnen an, wie am Sonntag diese kleinen Wasserfälle neben den Serpentinen von Mogan hoch Richtung Soria/Ayacata, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Die Niederschläge der letzten Tage ließen die Staudämme übergehen bzw. wurde vorsorglich Wasser abgelassen, sodass dieses Naturschauspiel über die Bühne gehen konnte. Nix riskieren und 1 bis 2 Tage Ruhe geben, dann wird's schon wieder gehen ... das war der Plan. Ich besorgte mir einige Medikamente, Hals/Nasen-Spray und Zeugs zur Herstellung von "Goldener Milch", die mir 2 Jahre zuvor auch schon bei so einem Infekt gut geholfen hatte - Ingwer und Kurkuma-Pulver. Am Dienstag Abend war das Halsweh deutlich weniger und ich dachte daran, am Mittwoch vielleicht ein gaaanz gemütliche 2h Tour machen zu können.
Tag 7 und 8: Mittwoch früh war ich sehr überrascht, dass ich nach dem vielen Schlaf der letzten beiden Tage nicht noch besser erholt war sondern im Gegenteil sich noch 38° Fieber dazu gesellten. Was ist denn jetzt los ... ?! Echt Sch...! Ich war am Boden zerstört! Ich wollte ja zum Trainieren auf die Insel und nicht deshalb, meine Zeit in einem - zwar schönen - Bungalow im Bett zu verbringen. Und die Zeit verging unermüdlich! Bereits 7 Tage ... 8 Tage und erst 2 Trainings ... das darf nicht sein! Ich war am Verzweifeln und dem Weinen nicht nur nahe ... wirklich! Mit gutem Zureden (telefonisch) meiner lieben Frau, die mir auch sonst viel Trost spendete, gelang es mir, mich wieder zu besinnen und meine Gedanken in eine positive Richtung zu lenken! Ich bin doch auf einer schönen Insel mit warmer Sonne, hab Urlaub von der Arbeit und noch mindestens 3 weitere Wochen vor mir, in denen ich gut trainieren kann. Einfach nichts tun, lesen, was Gutes kochen, auf mich schauen ... wird schon wieder! Bei einem Einkauf hat mich ein "Stoff-Gemüse" so lieb angeschaut, dass ich lächeln musste und ich es als Glücksbringer mit nach Hause nahm! Jedesmal wenn ich auf den Karfiol-Kopf mit Spitznamen "Cauliflo" schau', versetzt mich das in eine positive Stimmung und lässt mich manch widrige Gedanken schnell wieder loswerden! Am Donnerstag war das Fieber - vielleicht wegen der Essig-Patscherln am Vortag - wieder verschwunden und heute ist der
Tag 9, an dem ich mich in der Früh erstmals wieder gut gefühlt habe. Heute hab ich einen Wasch- und Putztag eingelegt - nicht extrem, nur das notwendigste. Das Bettzeug gewaschen, Decken und Polster gelüftet und mit Sonne beschienen. Die schlechte Energie in gute umwandeln ...
Vielleicht geh ich heute abend Essen in mein Lieblingslokal in Meloneras mit Karl, einem der Randonneure, der noch hier ist und mit mir eigentlich gemeinsam trainieren wollte. Morgen früh gibt es dann aufs Neue den Check auf das Ende des unrühmlichen Anfangs meines Aufenthaltes hier.
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