The Keto Reading Project

Dezember 2014 - Auf und Ab

Das dritte Chart in der Serie der Monatsanalysen ist um 3 Kennzahlen (Blutzucker und Blutketone zusätzlich abends, Stress-Level) erweitert worden. Die Haupterkenntnisse im Dezember sind "Allzu viel ist ungesund!" und "Alkohol senkt die mmol!"!




Hilfe zur Bedienung des Charts und Beschreibung der Datenbasis und Darstellung 
Eine Anleitung zur Bedienung des interaktiven Analyse Charts sowie die Beschreibung der einzelnen Datenreihen und deren Entstehung sind auf einer Hilfeseite zusammengefasst.
 
Analyse und Erkenntnisse
 Durchschnittswerte für Dezember 2014:
  • NBK Nüchtern-Blutketone: 1,2 mmol/l
  • NBZ Nüchtern-Blutzucker: 100 mg/dl
  • ABK Abend-Blutketone: 1,4 mmol/l
  • ABZ Abend-Blutzucker: 107 mg/dl
  • Fett/Tag: 203 Gramm, 1889 kcal, 80%
  • Eiweiß/Tag: 92 Gramm, 378 kcal, 16%
  • Kohlenhydrate/Tag: 18 Gramm, 72 kcal, 3%
  • Alkohol/Tag: 3 Gramm, 24 kcal, 1%
  • Gesamt 2362 kcal/Tag
  • Letzte Mahlzeit: 20:25 Uhr
  • Ruhepuls: 53
  • Stress-Level: 49%

Nachdem im November der Ketonspiegel bis auf ein paar Ausnahmen ganz passabel war, habe ich mit den eher unterdurchschnittlichen Werten im Dezember nicht gerechnet. Allerdings im Angesicht der visualisierten Daten und Messergebnisse im Chart habe ich gleich bemerkt was Sache ist!

Allzu viel ist ungesund!

Bis zum Urlaub ab 13. Dezember waren die Blutketon-Werte ganz OK - bis auf jene vom verlängerten Wochenende (6. bis 8.12.). Am 6. Dez. sieht man einen deutlichen Anstieg der Eiweißkurve und Gesamt-kcal ausgelöst durch eine deftige Jause mit viel Käse, Wurst, Fleisch und gepaart mit Bewegungsmangel, der durch die intensive Arbeit in der Firma und am TKR-Projekt ziemlich den ganzen Dezember anhielt.

Zuviel Eiweiß auf einmal kann der Körper nicht zielgerecht (für Muskel- und Gewebs-Aufbau/Regenaration) aufnehmen und wandelt das überschüssige Protein daher in Blutzucker (Gluconeogenese) zum - was zu einem Insulinanstieg und Einschränkung des Fettstoffwechsels führt.

Dieses Verhalten ist ab Mitte Dezember sehr oft zu sehen. In der Urlaubswoche vom 13. bis 20. Dezember in einem *****-Ghetto in Makadi Bay (Ägypten) habe ich sehr über die Strenge geschlagen, was die Kalorienzufuhr betrifft. Die Kalorien-Berge in der hervorgehobenen Urlaubswoche sieht man sehr gut im Chart! All die Köstlichkeiten an Fisch und Fleisch und die anderen Leckereien in den wirklich sehr guten Restaurants des Makadi Spa Hotels haben die Energieaufnahme-Bilanz nach oben geschraubt, was offensichtlich aus Fettstoffwechsel-Sicht keine guten Auswirkungen hatte. In den ersten 3 Tagen führten die hohen Eiweißmengen zu Blutzucker- und Insulinanstieg und damit Ketose-Einbruch.

TKRP Analyse Dezember 2014Ab Mitte der Urlaubswoch führte ein Missgeschick zur weiteren Misäre. Bei einem lockeren Lauf stolperte ich über einen Kanaldeckel und fiel derart unglücklich, dass ich mir den rechten Handballen ziemlich wild aufriss und abschürfte und auch Knie und Hüfte verletzte. Es kam wie es kommen sollte ... die tiefe Verletzung an der Hand und die ungewohnten ägyptischen Bakterien lösten eine Lymphangitis (Entzündung der Lymphgefäße, roter Strich vom Handballen bis Ellbogen) aus. Der Hotelarzt verschrieb mir ein 4-Tages-Antibiotikum, das die Entzündung und den Strich gottseidank langsam wieder abklingen ließ. Die Auswirkungen auf den Stoffwechsel sind gut nachvollziehbar. Die Entzündung gepaart mit den Medikamenten ließ in den 4 Tagen der Anwendung den Nüchtern-Blutzucker schrittweise bis auf 130 mg/dl ansteigen. Zumindest wäre das eine plausible Erklärung für die Erhöhung, da ich versuchte den Eiweißkonsum in dieser Zeit moderat zu halten.

Alkohol senkt die mmol!

Zu Beginn der Urlaubswoche und auch zu den Weihnachtsfeiertagen wollte ich mir mal ein oder zwei Gläschen Wein zum Abendessen gönnen und tat es auch. Im Chart ist es zwar nicht ganz nachvollziehbar, aber durch weitere - nicht dargestellte - Messungen in kurzen Abständen nach dem Essen habe ich erfahren, dass Alkohol auch schon in kleinen Mengen (2 Achterln) zwar den Blutzucker senkt, aber auch den Fettstoffwechsel unterbindet. Die guten Ketonwerte vor den Abendessen von tlw. über 2,5 mmol/l sanken recht rasch auf nur mehr 0,5 oder gar 0,2 am Weihnachtsfeiertag. Diese schlechten Werte nach ca. 2 Stunden nach dem Essen sind in der Datenreihe Abend-Blutketone (ABK) im Chart ersichtlich.

Stress und Ruhepuls

Vitalmonitor/Pulse7Ab Dezember gibt es die neue Datenreihe "Stress-Level" (Legende Stress%), die ich mit dem Vitalmonitor-System vom Projektpartner Pulse7 messe. Die Stressbelastung vor dem Ägyten-Urlaub war im Schnitt über 50% -bedingt durch sehr viel Arbeit in der Firma aber auch durch die Arbeit an der Erstellung des living-keto Webauftrittes. Da waren einige Nächte mit nur wenigen Stunden Schlaf dabei. Bisher war für mich der Ruhepuls der einzige Indikator für Stress-Symptome und deshalb finde ich es interessant, dass es zwar an den meisten Tagen eine Korrelation zwischen Ruhepuls und Stress% gibt, aber nicht immer. Z.B. an den Weihnachtsfeiertagen war mein Bruder zu uns auf Besuch, wir führten gute Gespräche und es war wirklich gemütlich. Und obwohl die Nächte relativ kurz waren und deshalb wahrscheinlich der Ruhepuls anstieg, stellte sich eine Entspannung im Stress-Level ein.

TKRP Analyse Dezember 2014 Vitalmonitor Stress RuhepulsIn der Urlaubswoche in Ägypten war es mein Ziel, den Stress-Level nach den zehrenden und anstrengenden Wochen vorher zu senken. An den ersten Tagen tat sich allerdings nicht viel - obwohl der Tagesverlauf alles andere als stressig war. Das könnte mit dem Temperaturwechsel oder mit dem übermäßigen Kalorien-Konsum zusammenhängen oder mein Körper musste sich erst wieder langsam ans "Nix-Tun" gewöhnen. Zur Mitte der Woche wachte ich dann aber wirklich sehr erholt auf und der Stress-Level war tatsächlich bei nur mehr 20% angekommen. Leider verletzte ich mich an diesem Tag (wie oben beschrieben) und das führte an den nächsten beiden Tagen wieder zu hohem Stress. Nach dem Urlaub zuhause angekommen, widmete ich mich wieder der Arbeit an livin-keto.at ... naja!

Eine signifikante Auswirkung auf die Effizienz des Fettstoffwechsels oder auf den Blutzucker konnte ich mit Ausnahme der 4 Antibiotika-Tage im Dezember nicht feststellen. Mein Ziel für die nächsten Monate ist es jedenfalls, von diesem Dauerstress wegzukommen. Ich weiß zwar noch nicht wie genau, aber mein Betreuer von Vitalmonitor/Pulse7 kann mir da sicher einige Tipps geben!

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